15 Mär 2025
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Die Seidenteppiche seiner Zeit aus Hereke bahnten sich seinen Ruf in die große weite Welt. Der deutsche Kaiser war angezogen von dieser Pracht und besuchte Hereke 1898. Für den Besuch des Kaisers wurde damals die hölzerne Villa errichtet, die bis heute standhält.

Die in Kocaeli glänzende Villa, die anlässlich für den Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm II errichtet wurde, ist bis heute in voller Pracht zu bestaunen.

Kaiser Wilhelm II wollte die berühmten Seidenteppiche in ihrer Produktionsstätte besichtigen und begab sich 1898 auf die Reise nach Hereke. Heute hat dieser Ort der Villa eine besondere Bedeutung, die auch als kulturelles Gut angesehen wird.

Gemeinsam mit seiner Frau Augusta Victoria erfolgte die Reise des Kaiser Wilhelm II. Vor dem Besuch in Hereke, wurde die hölzerne Villa unter der Mitwirkung der Tischler aus dem Yildiz-Palast innerhalb eines Tages fertiggestellt. Durch die wunderschöne Architektur innerhalb und außerhalb der Villa entzückt Sie heute noch viele Besucher.

Mit der Technik der Bootsherstellung wurde das Ganze ohne die Benutzung von Nägeln zusammengestellt. Die Konstruktion basiert auf einem Holzfachwerkhaus. Ein weiterer sehenswerter Aspekt ist, dass die Villa mehrere Türen in Richtung Meer, sowie zum Festland hat. Die Innenausstattung glänzt mit Blattgold beschmückten Elementen, die seine Zuschauer bereits beim Eintritt verzaubert.

1898 machte sich aus der Station in Haydarpaşa ein für ihn vorgesehener Zug sich in Richtung Hereke, zu der Fabrik, die die besonderen Seidenteppiche herstellt. Der Kaiser schenkte dieser Produktionsstätte einen seltenen Teppich. Der Besuch des Kaisers wird in türkischen Enzyklopädien wie folgt berichtet:

„Kaiser Wilhelm II lief ab dem Moment der Bahnhofstation über den am Boden liegenden Teppiche zur Villa. Hier wurden dem Kaiser und seiner Dame Seidenteppiche und Seidenstoff geschenkt. Frau Augusta Victora schenkte den arbeitenden Teppich-Damen Münevver, Binnaz und Emine eine goldene Nadel.“

Historiker und Schriftsteller Volkan Şenel betont, dass die für den Besuch des Kaisers und seiner Frau errichtete Werk insbesondere für die Kunst und Architektur Geschichte des Landes von enormer Bedeutung ist.

Aus allen Ecken sprießen nur so die Düfte der Geschichte in den Böden Anatoliens. In diesem Text entführen wir Sie zum von Archäologen bezeichneten “Zeitpunkt null” und zwar zum Göbeklitepe. Göbeklitepe befindet sich im Südosten Anatoliens 20km von Şanlıurfa entfernt. Das wachsende Ausgrabungsgebiet wurde vor etwas mehr als 50 Jahren zufällig von einem Landwirt begonnen, der in seinem Garten einen geprägten Stein fand und einem Museum brachte. Zunächst galt es als ein normales Kunststück, später zog es immer mehr die Neugier von Archäologen nach dem Fund weiterer ähnlicher Steine. Die Ausgraben dauern nun schon seit 1995 bis heute an.

Es ist älter als Ihr es euch vorstellen könnt

Die Geschichte von Göbeklitepe reicht bis zu 11.600 Jahre vor unserer Zeit. Das heißt eine Siedlungskultur, die älter ist als die der 7.500 jährigen Pyramiden in Ägypten. Wenn man sich vorstellt, dass das Durchschnittslebensalter eines Menschen bei 80 liegt, wer hier alles empfangen wurde und wie viele kostbare Schätze nur darauf warten, entdeckt zu werden.

Das erste und größte Heiligtum der Geschichte befindet sich hier

Göbeklitepe wird in die neolithische Zeit eingeordnet, in der die Menschen sich noch nach dem Instinkt der Jäger und Sammler richteten. Als das erste Heiligtum bzw. als das erste Zentrum eines Glaubens, d.h. bis ein älteres gefunden wurde, war Göbeklitepe diesbezüglich äußerst wichtig. Dass man glaubt, es gäbe eine übernatürliche Macht, ist genauso alt wie das Dasein des Menschen selbst. In Göbeklitepe wurden 20 Heiligtümer festgestellt, jedoch lediglich 6 an die Öffentlichkeit gebracht.

 

Prof. Dr. Mehmet Önal, Vorsitzender des Instituts für Archäologie der Universität Harram und des Vereins “Schutz kultureller Schätze” in Sanliurfa, sagt dazu: “Wenn die Größe der Ausgrabungsstätten betrachtet werden, so ist zu erkennen, dass die Ausgrabungen noch weitere 150 Jahre andauern werden. Die nun besuchten Orte sind mit einem ästhetisch schönen Dach überdacht... Nördlich von dem jetzt besuchten Ort befindet sich eine weitere Ausgrabung mit weiteren Heiligtümern, an der seit etwa 4-5 Jahren Archäologen tätig sind. Sobald Ausgrabungen getätigt werden, werden die Besonderheiten Göbeklitepes in den Vordergrund rücken.”

 

Rückblick auf die Geschichte der Menschheit

Die hier in T-Form stehenden Obelisken sind zwischen drei und sechs Meter hoch und etwa 40 bis 60 Tonnen schwer. Es wird vermutet, dass diese ursprünglich Darstellungen von Menschen waren. Wenn dieser Ort in der Tat das älteste Heiligtum ist, dann müssten die Menschen, um solch ein großes und religiöses Zentrum nutzen zu können , in Großen Menschenmengen gelebt und gearbeitet haben. Dies würde die These, dass die Nomadenstämme durch die Landwirtschaft sesshaft wurden, widerlegen. Das bedeutet für die Historie, dass der Beginn der Menschheit erneut hinterfragt werden müsste.

Im Gegensatz zu den alten Bildern an Höhlenwänden, ist hier erkennen, dass einzelne Figuren von Tieren gedruckt sind. Figuren von Skorpionen, Füchsen, Stieren, Löwen oder Kraniche auf diesen gigantischen steinen stechen ins Auge.

 

Der deutsche Archäologe Klaus Schmidt kündigte Göbeklitepe der Welt an

Klaus Schmidt begann 1995 mit den Ausgrabungen durch das gemeinsame Projekt des Museums in Sanliurfa und des Deutschen Archäologischen Instituts. 2007 wurde er Leiter der Ausgrabungen in Göbeklitepe. Klaus Schmidt war mit der türkischen Archäologin Çiğdem Köksal-Schmidt verheiratet und starb am 20. Juli 2014 in Deutschland an einem Herzinfarkt. 20 Jahre lang versuchte er Göbeklitepe der Welt bekanntzumachen. Mit den Befunden leitete er Kurse und gab Konferenzen. Nach seinem Tod wurde aufgrund seines Beitrags zu Göbeklitepe ein Gehweg nach ihm benannt und eine Gedenkstätte errichtet.

Am 1. Juli 2018 wählte das UNESCO-Welterbekomitee Göbeklitepe auf seine Liste der Welterben. Falls Sie in dieser Gegend im Anatolien sind, dann besuchen Sie auf jeden Fall die Ausgrabungen in Göbeklitepe. Denken Sie an die Anfänge der Menschheit und welche Wege diese auf sich genommen haben und sehen Sie diese bezaubernden und geheimnisvollen Reste, die harte Zeiten widerstanden haben.

Quellen:

http://www.zeropointintime.com/tr/

http://www.hurriyet.com.tr/gundem/gobeklitepede-yeni-bulgulara-rastlandi-40896782

https://tr.wikipedia.org/wiki/Klaus_Schmidt_(arkeolog)

http://www.hurriyet.com.tr/seyahat/tarihi-degistiren-dunya-mirasi-gobeklitepe-40888331

Sirkeci und Haydarpaşa: Bahnhöfe, die jahrelang Ost und West miteinander verbinden

Heutzutage werden Langstrecken meist mit einem Flugzeug zurückgelegt. Allerdings hat eine lange Reise mit dem Zug etwas Eigenes an sich und bietet ein Abenteuer, dass nicht so leicht aus den Gedächtnissen zu entnehmen ist. Deshalb werden wir die beiden Bahnhöfe, die eine Brücke zwischen Ost und West in Istanbul darstellen, näher unter die Lupe nehmen. Seien es die Reisen, die zwischen 1833 und 1977 aus dem Sirkeci-Bahnhof- Istanbul in Richtung Paris getätigt wurden, oder Reisen, die zwischen Istanbul und Bagdat mittels der Hedschasbahn ausgehend vom Haydarpasa Bahnhof angetreten wurden. Hier wird jeder fündig.

Das diese Bahnhöfe schon viele Trennungen, Abenteuer und auch Wiedersehen miterleben durfte, steht gänzlich außer Frage. Die Bahnhöfe bildeten für einige den Startpunkt und für einige den Endpunkt, die mit ihrer Baukunst und Geschichte heute noch bewundert werden kann.

Sirkeci-Bahnhof

Dort, wo sich der Sirkeci-Bahnhof befindet, war damals eine kleine Station. August Jachmund -  ein deutscher Baumeister seiner Zeit- trat seine Reise nach Istanbul an, um die östliche Baukunst näher zu analysieren. So wurde er nach Anfrage durch den damaligen Sultan II. Abdülhamid zum beratenden Baumeister. Hierauf zeichnete er den Plan für diesen Bahnhof. Die Grundpfeiler dieses Bahnhofs wurden am 11. Februar 1888 gelegt. Der Bau wurde am 3. November 1890 abgeschlossen.

Während seiner Arbeit an diesem neuen Projekt, war sich Jasmund der Rolle des Bahnhofs als Brücke zwischen Ost und West bewusst. Dieser Anreiz sollte sich in seinem architektonischen Bauvorhaben wiederspiegeln. Hierzu wurden architektonische Elemente aus Ost und West berücksichtigt. Erkennbar ist dies an den Ziegelbänder, spitzbogenförmigen Fenster und farbigem Glas. Für die Symbiose mit der westlichen Architektur wurden aus Paris eckige Uhren aus Kantholz hergeholt, aus Marseille kamen besondere Steine und aus Österreich besondere Öfen aus Keramikfliesen.

Zu Bauzeiten des Bahnhofs, befand sich der erwähnte Ort sehr nah am Meer. Auch wenn diese Ortschaft einem enormen Wandel unterlag, erlebte das Restaurant im Bahnhof zwischen 1950 und 1960 seine Blütezeit, wo insbesondere Schriftsteller, Journalisten und Künstler ihren Platz einnahmen. Der Express aus Paris hat hier viele Jahre lang Passagiere be- und entladen. Heute wird der Bahnhof als Museum genutzt.

Haydarpaşa- Bahnhof

Das Bauvorhaben begann am 30. Mai 1906 unter dem Sultan II. Abdülhamid. Am 19. August 1908 wurde der Bau abgeschlossen. Der Bau wurde durch eine deutsche Firma Namens Anatolien-Bagdad vollzogen, wobei auch die Architekten mit deutschen Wurzeln waren. Hierunter sei der Helmuth Cuno und Otto Ritter erwähnt. Während des Baus arbeiteten italienische und deutsche Steinmeister zusammen.

Die Installation der Uhr, die sich am Dach des Bahnhofs befindet, wurde mit der Fertigstellung des Gerüsts 1908 gemeinsam beendet. Mit einer Essenz aus der Barock-Zeit, sticht mit seinem kreisartigen Ziffernblatt hervor. Die Mechanik dieser Uhr wird heute noch sorgfältig beschützt. Leider wurde dieser Bahnhof durch verschiedene Katastrophen in Mitleidenschaft gezogen. Zunächst erlitt der Bahnhof während des ersten Weltkriegs, dass 1917 als Depot für Waffen genutzt wurde,  nach einer Sabotage in Brand gesetzt. Der daraus resultierende Schaden war in großen Teilen des Bahnhofs sichtbar. Die beschädigten Bereiche wurden zeitgetreu wieder errichtet.

1979 wurden die farbigen Fenster nach einer Explosion, die aus dem Zusammenprall zwischen einem Tanker und einem Schiff resultierte, zerstört. Am 28 November 2010 stürzte das Dach nach einem erneuten Brand ein, sodass die vierte Etage nicht mehr benutzt werden konnte. Die Restaurationsarbeiten laufen heute immer noch. Während den Arbeiten wurden in der Umgebung historische Elemente aus der Zeit des Byzanz gefunden. Darunter sind einige Säulen, Geld und sogar ein Brunnen, aus dem getrunken werden kann. Zudem wurde ein 1000 Jahre altes, beschmücktes Skelett gefunden.

Der Bahnhof soll neben den laufenden Zug-Projekten in Istanbul erneut leben finden und befahrbar sein. Währenddessen laufen die Ausgrabungsarbeiten in der Umgebung noch. Aktuell kann der Bahnhof nicht von innen besichtigt werden. Allerdings ist er von außen mittels Fähre sehr gut bewunderbar. Sofern Sie einen Aufenthalt in Istanbul erwägen, sollten Sie sich einen Sesamring schnappen und mit der Aussicht auf den Bosporus ihren Schwarztee genießen. Hierbei werden sie von der wundervollen Aussicht und dem Prachtstück Haydarpaşa lange Zeit verbringen können. Denken Sie dabei an all die Menschen, die Jahre lang, Tag ein, Tag aus, diese Ortschaft besucht und unzählige Geschichten schrieben. Gute Reise!

Quellen: http://www.kulturvarliklari.gov.tr/TR-44028/istanbul-tcdd-istanbul-sirkeci-gari-demiryolu-muzesi.html

https://tr.wikipedia.org/wiki/Sirkeci_Gar%C4%B1

https://tr.wikipedia.org/wiki/Haydarpa%C5%9Fa_Gar%C4%B1

Die historische Reihe Nr. 8 – Osmanisches Reich

In unserer historischen Reihe, in der wir von den Anfängen der türkischen Republik im Mittelasien bis hin zur heutigen türkischen Historie erzählen, berichten wir über den siebten Sultan des Osmanischen Reiches, Mehmed II. Er ist allseits bekannt als Fatih Sultan Mehmed und ist derjenige, der Istanbul erobert und somit der türkischen Geschichte eine neue Richtung gegeben hat. Jedoch ist die Eroberung Istanbuls das Thema unserer nächsten Auflage. In dieser Auflage möchten wir verschiedene Fragen beantworten. Was hat Mehmed II. bis zu seiner Eroberung gemacht? Was für ein Mensch war er? Lesen Sie weiter, um den vielseitigen Charakter eines Herrschers kennenzulernen, der in seinen jungen Jahren für viele Erfolge verantwortlich war.  

Die Zeit vor „Fatih“ (= Eroberer) als Mehmed II.

Mehmed II. kam am 30. März 1432 in Edirne auf die Welt. Seine Mutter war Hüma Hatun. Seine Kindheit verbrachte er in Edirne in einem Palast. Wie jeder Prinz sollte er einen Einblick in die Regierungsgeschäfte bekommen und Erfahrungen sammeln. Aus diesem Grund wurde er zum Statthalter nach Manisa berufen. An seiner Seite war sein Erzieher Molla Gurani. Die Staatsgeschäfte waren ein Teil der Verpflichtungen der Prinzen. Außerdem waren sie verpflichtet einen Beruf zu erlernen. Der junge Mehmed wählte die Kanonengießerei. Auch wenn diese Wahl von seinen Interessen für Kriegstechnologie und Militärwissenschaften geleitet war, spielte sie in den nächsten Jahren für das Umzingeln Istanbuls eine wichtige Rolle.

Nachdem er das erste Mal mit 12 Jahren an die Macht gelang und 2 Jahre als Sultan herrschte, übergab er seinen Thron erneut seinem Vater Murad II., da der Staat in eine schwierige Lage geriet. Sein erneuter und endgültiger Thronaufstieg erfolgte 1451 mit 19 Jahren.

Die Neugier an Wissenschaft

Die Erziehung des Mehmed II. war sowohl von der westlichen als auch der östlichen Kultur geprägt. Es ist bekannt, dass er neben seiner Muttersprache die Sprachen Griechisch, Serbisch, Arabisch, Lateinisch, Persisch und Hebräisch sprach und philosophische griechische Werke aus der Antike, die aus dem Arabischen und Persischen übersetzt waren, las. Außerdem bestand sein Interesse an Mathematik und Geometrie. Es bereitete ihm großes Vergnügen sich mit den, zu der Zeit bedeutenden, Gelehrten, Dichtern und Künstlern zu versammeln, mit ihnen zu diskutieren, über interessante Themen zu recherchieren und darüber Schriften zu lesen.

1466 ließ er die Weltkarte des Ptolemäus‘ erneut übersetzen. Die Wissenschaft und Gelehrten waren für ihm von großer Bedeutung, sodass er diese in seinem Palast bewirtete und beschützte. Dabei spielten ihre Religion und Konfession keine Rolle. Den, zu der Zeit berühmten, Astronomen und Mathematiker Ali al-Quschdschi brachte er vom Hofe der Timuriden nach Istanbul. Der berühmte venezianische Maler der Renaissance, Gentile Bellini, kam nach Istanbul, um ein Porträt des Mehmed II. zu zeichnen. Dass Mehmed II. einen berühmten Maler der Renaissance in seinen Palast brachte und für ein Porträt posierte, zeigte seine Offenheit für neue Ideen. Denn der westliche Stil der Kunst war in der Osmanischen Kultur noch nicht ausgeprägt.

 

Dichtung

Mehmed II. schrieb unter dem Künstlernamen Avni viele kunstvolle und metaphorische Gedichte. Dabei war er von der Osmanischen Poesie geleitet. Er schrieb insbesondere über seine Liebe zu Gott. Aus den Gedichten lassen sich sein Interesse an Geografie, Philosophie und Astronomie herauslesen. Das einzige, heute noch erhaltene, Werk des Fatihs ist die Divan-Sammlung. Diese Sammlung enthält etwa 70 Gedichte mit einem bestimmten Versmaß und Reimen. Dieses Werk wurde zum ersten Mal unter dem Namen Avni Divani 1904 in Berlin von G. Jakob gedruckt. In der Sammlung sind Gedichte über Melihi und Ahmed Pascha, in denen diese gelobt werden. Eines dieser Gedichte wurde in die heutige türkische Sprache übersetzt und vereinfacht und lautet sinngemäß folgendermaßen:

Derjenige, der dein Herz bricht, wird es nicht wieder erobern wollen
Derjenige, der aus Liebe zu dir trauert, wird keine Freude mehr verlangen

Die Seele, die sich mit der Luft und dem Boden vermischt und wie Staub gewirbelt wird
Sie wird in keiner Sekunde die Ferne vom Staub des Geliebten wollen

Derjenige, der aus Liebe das Üble nicht sieht, wird keinen Ruhm wollen
Derjenige, der von Menschen fern lebt, wird die Berühmtheit nicht wollen

Derjenige, der Liebeskummer hat, wird nicht nach neuer Liebe suchen
Derjenige, der ein gebrochenes Herz hat, wird keine Schönheit mehr sehen

Du Avni! Die Liebe ist ein unbezahlbarer und ewiger Schatz
Derjenige, der sie gefunden hat, wird nach keinem weiteren Schatz suchen

 

Reorganisation der Staatsverwaltung

Nach der Eroberung Istanbuls veränderte Mehmed II. die Staatsorganisation von Grund auf. Er übergab die Verwaltung der Versammlung der Vertreter des Staatsrates seinen absoluten Stellvertretern, den Großwesiren. Zudem war er für eine detaillierte Aufgabenverteilung verantwortlich. Darunter definierte er die Aufgaben des Finanzdirektors, des höchsten Militärrichters und der weiteren Beamten. Außerdem stärkte er die Hauptarmee und minderte die Abhängigkeit der Provinzgouverneure an den Grenzen. Weiterhin eroberte er die Gebiete, die das Reich während der Zeit des Bayezid I. verlor, erneut und verkündigte seine Herrschaft über den östlichen Rom. Er sorgte für eine reizvolle Stadt Istanbul voller Wissenschaft und Kunst und legte den Grundstein der klassisch-osmanischen Medresen.  

Ein erfülltes Leben

Fatih Sultan Mehmed war bis 1481 an der Macht. In dieser Zeit nahm er nicht nur an 25 Feldzügen teil, sondern kämpfte auch an vorderster Front und ermutigte somit seine Soldaten. Seine Entschlossenheit und sein Wille zeigten sich in der Staatsverwaltung und in seinen Kämpfen. Er verbrachte ein erfülltes Leben voller Wissenschaft, Kunst und Kämpfen. Schließlich starb er am 3. Mai 1481 in Maltepe an den Folgen der Gicht und wurde im Fatih-Mausoleum, das sich neben der Fatih-Moschee befand, begraben.

 

Quellen:

http://www.kimkimdir.net.tr/kisiler/fatih-sultan-mehmed

İnalcık, Halil, Türkiye Diyanet Vakfı İslam Ansiklopedisi, cilt 28, 2003

https://www.turkedebiyati.org/sultan-sairler-avni-fatih-sultan-mehmed/

https://www.wannart.com/fatih-sultan-mehmetin-kaleminden-7-enfes-siir/

Nach der Schlacht bei Ankara sind politische Beziehungen im Anatolien auseinandergegangen. Das Osmanische Reich war kurz vor seinem Niedergang. Nach dem Tod des Bayezid kämpften vier von sechs seiner Söhne um den Thron des verstorbenen Vaters. Damit begann das größte Chaos in der Geschichte des Osmanischen Reiches. Diese Zeit wurde als Osmanisches Interregnum bezeichnet, in dem Süleyman Çelebi in Edirne, İsa Çelebi in Bursa, Mehmed Çelebi in Amasya und Musa Çelebi in Balikesir residierten. Mehmed Çelebi schaffte es nach 11 Jahren Auseinandersetzung und großen Verlusten des Osmanischen Reiches seine Brüder zu unterdrücken und an die Macht zu gelangen.

 

Die Herrschaft des Mehmed Çelebi (1413-1421)

    Der Sultan Mehmed Çelebi ist 1389 in Edirne geboren. Sein Vater war der Blitz Bayezid und seine Mutter Frau Devlet der Germiyaniden. Seine Ausbildung vollendete Mehmed I. in einem Palast in Bursa. Daraufhin wurde er von seinem Vater nach Amasya in das Fürstentum Sancak versetzt und erlernte dort die Staatsgeschäfte. Er war ein guter Verwaltungsbeamter und Politiker. Außerdem war er für seine Mutigkeit und Fairness bekannt und interessierte sich für das Ringen und Reiten. Auch wenn sein Sultanat von kurzer Dauer war, hat es Mehmed I. nach der Zeit des Osmanischen Interregnums geschafft die inneren und äußeren Beziehungen zu stabilisieren und die Aufstände im Lande niederzuschlagen. Zudem versuchte er die verlorenen Landschaften erneut zu erobern. Aufgrund seinen Bemühungen gilt er auch als zweiter Gründer des Osmanischen Reiches. Während seiner Herrschaft nahm er an vierundzwanzig Schlachten teil und war stets an der Frontseite.    

 

Eroberungen und Aufstände

1414 belagerte Mehmed I. die Städte Kayacik, Nif und Izmir, die unter der Herrschaft des Juneyd des Aydınid-Fürstentums waren. Darauf eroberte er die Festungen Beypazarı, Sivrihisar, Akşehir, Yalvaç und Beyşehir in Zentralanatolien. Anschließend verpflichtete er das Fürstentum Walachei aus Rumelien erneut Steuerabgaben zu leisten. Auf seinem Rückweg nahm er die Städte Tosya, Cankiri und Kalecik ein. In dieser Phase überquerte er zum ersten Mal die Nordseite der Donau.

Ein wichtiges Thema in der Zeit des Mehmed I. war der Aufstand des Scheich Bedreddins. Dieser Aufstand verbreitete sich in kurzer Zeit von Karaburun nach Amasya. Seitdem der Scheich die Alleinherrschaft im Lande erlangte, wurden all seine Handlungen genau vom Sultan Mehmed I. beobachtet. Er unterdrückte auch den Aufstand, den der Scheich und seine Anhänger begonnen hatten. Nachdem der Scheich Bedreddin gefasst wurde, ist ein muslimisches Fatwa ausgesprochen worden, woraufhin er hingerichtet wurde.

 

Der Tod in jungen Jahren

Der Sultan Mehmed Çelebi starb am 26. Mai 1421 in Edirne im Alter von 32 Jahren. Sein Tod wurde, um erneute Thronkämpfe und Aufstände zu vermeiden, verschwiegen, bis sein Sohn Murad II. an die Macht gelangen konnte. Damit war er der erste osmanische Herrscher, dessen Tod verschwiegen wurde. Seine Leiche wurde nach Bursa gebracht und in ein Grab, das sich in der von ihm errichteten Grünen Moschee befindet, begraben. Er legte zu seinen Lebzeiten großen Wert auf Bebauungen im Lande. Aufgrund dessen ließ er neben der Grünen Moschee, dem Grabmal und der Medrese eine Moschee und einen großen Antiquitätenbasar in Edirne, und ein Grabmal für seinen Sohn Kasim in Amasya errichten.

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