15 Mär 2025
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Die Gründung des osmanischen Reiches: Der Weg von einem bescheidenen Fürstentum zu einem Imperium

 

In den letzten Jahren des Reiches der Rum-Seldschuken wurden anatolische Gebiete von Fürstentümern, Volksstämmen und unabhängigen turkmenischen Nomaden besiedelt. Jedoch gab es zu dieser Zeit noch keine zentrale Herrschaft. Auch die Gründer des osmanischen Reiches, die Mitglieder der Kayi Stämme der Oghusen, wanderten, wie viele andere türkischen Stämme, von Mittelasien nach Anatolien aus. Das Volk der Kayi Stämme wurde vom Sultan der Rum-Seldschuken Ala ad-Din Kai Kobad I. in den, nahe Ankara gelegenen, Karacadag verlegt. Im 13. Jahrhundert erlangte der Anführer der Kayi Stämme, Ertugrul Gazi, große Erfolge gegen das byzantinische Reich, woraufhin der Sultan der Rum-Seldschuken ihm und seinem Volk die Gebiete Sögüt und Domanic schenkte. Auf diesen Böden sollte das Osmanische Reich gegründet werden. Nachdem Ertugrul Gazi im Landkreis Sögüt lange Jahre kriegslos und im Wohlstand lebte, starb er 1281 im Alter von 90 Jahren.

Nach dem Tod Ertugruls erbte sein Sohn Osman I. die Herrschaft des Vaters. Osman I. hatte ein friedliches Verhältnis mit seinen Nachbarn, den Provinzgouverneuren des byzantinischen Reiches, und legte großen Wert auf ein friedliches Miteinander. Er hatte eine große Leidenschaft für die Jägerei und war durch seine langen Jagdreisen bekannt. Diese Reisen hatten zur Folge, dass Osman I. bekannter und beliebter wurde. Laut dem Historiker Asikzade wurde Osman I. von allen stets respektvoll empfangen. Außerdem erlangte er durch seine Erfolge in den nacheinander folgenden Kriegen und die Vergabe von Geschenken an seine Soldaten zusätzlichen Ruhm. Die unabhängigen türkischen Stämme schickten Osman I. Botschafter, um unter seine Obhut kommen zu können. Dadurch vergrößerten sich seine Macht und sein Einfluss in der Umgebung. Der Sultan der Rum-Seldschuken unterstützte seine Erfolge weiterhin und schickte ihm im Jahre 1289 Pferde, Waffen und als Symbol eines Herrschers eine Fahne und einen Ferman. Der Herrscher Osman I. war nun offiziell der Anführer des Fürstentums Osman und gab sich den Beinahmen „Khan“. Die von nun an eroberten Gebiete sollten dem Fürstentum Osman gehören.  

Osman I. Gazi verkündete im Jahre 1299, nachdem er in der Moschee in Karacahisar und in vielen weiteren Moscheen für sich selbst eine Predigt halten ließ, seine völlige Unabhängigkeit vom Reich der Rum-Seldschuken. Somit hat er das Imperium des Osmanischen Reiches offiziell gegründet, welches weitere 600 Jahre bestehen und ein starkes und einflussreiches Imperium darstellen wird.

In unseren vorherigen Auflagen haben wir bereits über die Rum-Seldschuken berichtet. In unserer heutigen Auflage berichten wir über ihr Regieren über zwei Jahrhunderte, ihr Einfluss auf die Architektur und Kultur, ihre Zeit der Auflösung und des Unterganges und ihre Gegner während der Kreuzzüge.  

Die Kreuzzüge

Im 11. Jahrundert war die wirtschaftliche Lage Europas schwierig, obwohl zu dieser Zeit die Muslimen aufgrund ihres Handels mit Seide und Gewürzen sehr reich waren. Außerdem stand der Ort der Monotheisten, Jerusalem, unter der muslimischen Macht. Der Oberhaupt der Christen, der Papst, wollte Jerusalem zurückerobern. Aus diesem Grund vergrößerte sich das Byzantinische Reich, unterstützt von verschiedenen europäischen Ländern und gründete mehrere Armeen. Insgesamt wurden acht Kreuzzüge organisiert.   

  1. Kreuzzug: Er fand im Jahre 1096 statt. Die Hauptstadt des türkischen Reiches der Seldschuken, Iznik, wurde umzingelt. Gegen eine Armee von 600 Tausend Menschen versuchte der seldschukische Sultan Kilidsch Arslan I. durch überraschende Kämpfe entgegenzuwirken und gab dabei viele Opfer.  Am Ende wurde Jerusalem eingenommen.
  2. Kreuzzug: Er wurde im Jahre 1147 mit Hilfe des deutschen Imperators und des französischen Königs veranstaltet. Jedoch vernichtete der seldschukische Sultan Masud diesen Kreuzzug.

Auch die weiteren sechs Kreuzzüge haben in der türkischen und europäischen Geschichte, sowohl in religiöser, als auch politischer und wirtschaftlicher Hinsicht eine Bedeutung erlangt.

Die Auflösung und der Untergang der Rum-Seldschuken

Die Herrschaft des Reiches der Rum-Seldschuken war weit verbreitet. Jedoch führten die mit der Zeit auftretende Disharomonie und wirtschaftliche Probleme zum Aufstand der Turkmenen durch den Aufruf des Baba Ishak. Dieser Aufstand wurde erst mit viel Mühe niedergelegt. Dieses Ereignis zeigte, dass die Rum-Seldschuken ihre alte Kraft verloren. Diese Schwäche wurde von den Mongolen wahrgenommen. So dringten die Mongolen ins Anatolien und besiegten die Rum-Seldschuken 1243 in der Schlacht von Kösedag, östlich von Sivas. Dadurch fing die Herrschaft der Mongolen in Anatolien an, wohingegen der Untergang des türkisch-seldschukischen Reiches voranschreitete. Städte wie Sivas, Kayseri und weitere wichtige Orte wurden von den Mongolen geplündert. Der Untergang des seldschukischen Reiches war anschließend im Jahre 1308.  

Wir haben oft von der Stadt Troja gehört. Entweder durch den Autor Homer, der die Dichtungen Ilias und Odyssee verfasste oder durch verschiedenste Verfilmungen, die den trojanischen Krieg aufgearbeitet hatten.  Troja liegt innerhalb der Grenzen der Provinzstadt Çanakkale. Deshalb wurde das Jahr 2018 in dieser Stadt auch als „Jahr Trojas“ bekannt gegeben. Obwohl wir fast am Ende dieses langen Jahres angekommen sind, gilt diese Aufarbeitung als „Jahr Trojas“ zur Bekanntmachung des weltberühmten Erbes auf internationaler Ebene. Auf dieser Basis soll dieses Projekt auch über das Jahr hinaus im kommenden Jahr weiterhin verfolgt werden. Wir empfehlen Ihnen, diese Örtlichkeit zu besuchen.

Kleiner historischer Einblick

Die weltberühmte historische Stätte liegt mit seinen verbliebenen Elementen im Tal, welches durch die Flüsse Karamenderes und Dümrek gebildet wird. Zum ägäischen Meer hingegen beträgt die Distanz 6km und zu den Dardanellen 4,5km. Wie viele andere Städte liegt Troja an einem geographisch und strategisch günstigen Ort. Die Besiedlung Trojas erfolgte durch die Nachfahren des König Dardanos 2920 v.Chr.  Troja erlebte im geschichtlichen Verlauf etwa neun große Brände und musste zudem 1250 v.Chr. ein Erdbeben hinnehmen, dass große Schäden angerichtet hatte. Sei es der Geschichte zu Liebe, Heldentum oder die hartnäckigen Kämpfen seiner Zeit, all diese Ereignisse machen Troja zu einem besonderen Ort, dem nicht nur besondere Geschichten zugeschrieben worden sind, sondern auch wertvolle Sagen bis heute existieren. Durch die archäologischen Errungenschaften aus dieser Zeit, stellt dieser Ort durch all die genannten Aspekte eine Stadt dar, die nur erstaunt werden kann, sondern zieht auch nach Jahren Menschen zu sich.

Der trojanische Krieg und das hölzerne Pferd

Der trojanische Krieg soll 1180 v.Chr. stattgefunden haben. Homer verfasste diesen Krieg  in seinem Werk „Ilias“ im Jahre 730 v.Chr. Das Epos umfasst 24 Abschnitte und thematisiert lediglich die letzten 51 Tage des 10 Jahre andauernden Krieges. Obwohl die Erzählung im Werk mit dem Tod von Hektor zu Ende geht, dauerte der Krieg noch weiter an. Das zwischen Trojanern und Achaiern ablaufende Ereignis fand anfangs keinen wirklichen Sieger. So taten die Achaier mit einem Geschenk, dem hölzernen Pferd, das der Krieg vorüber sei und wollten damit einen Rückzug symbolisieren. Im eigentlichen aber, versteckten sich viele Krieger und Kommandeure im hölzernen Pferd, welches als Symbol des Waffenstillstands an die Trojaner gegeben wurde. Diese nahmen das Geschenk an und feierten den Waffenstillstand bezüglich eines lang andauernden Krieges. In Wirklichkeit aber, versteckten sich die Achaier mit einer Kriegsflotte nahe der Küste bei Bozcaada. Am Morgen wurden die Trojaner durch die im Pferd befindlichen Krieger überrumpelt, wodurch sie den Krieg endgültig verloren.

UNESCO Weltkulturerbe

Zwischen dem  30. November und 5. Dezember 1998 trafen sich im Rahmen der 22. Versammlung Funktionäre der UNESCO in der japanischen Stadt Kyoto. Hierbei wurde die archäologische Fläche Trojas als Weltkulturerbe in die Liste aufgenommen. Die Ausgrabungen erfolgten erstmalig 1871 durch Heinrich Schliemann, später durch W. Dörpfeld und C.W. Blegen. Bis heute laufen die Ausgrabungen rund um dieses wertvolle Gebiet.

 

Warum ist 2018 das „Jahr-Trojas“?

Das Ministerium für Kultur und Tourismus ernannte das Jahr 2018 als „Jahr-Trojas“. Die Absicht dahinter ist, Trojas Geschichte und Bedeutung über die Grenzen hinauszutragen und auf internationaler Ebene für Aufmerksamkeit zu sorgen. Neben diesem Aspekt beinhaltet diese Ernennung auch eine Erinnerung. Seit 20 Jahren ist Troja nun als Weltkulturerbe durch UNESCO anerkannt. Zudem wurde das Jahr durch das europäische Parlament als das Jahr für „europäisches Jahr des Kulturerbes“ bekannt gegeben. Im Rahmen dieser Punkte wurde Troja auf vielen Veranstaltungen vorgestellt. Interessenten hatten ebenso die Möglichkeit, das Museum in Troja zu besuchen. Darüber hinaus wird beabsichtigt, eine weltweite Marke zu werden, da die in vielen Lehrplänen integrierte Lektüre um Ilias und Odyssee den Bezug zu Troja hat.

Kulturroute wurde erstellt

ÇATKAV, Stiftung für Geschichte und Kultur in Çanakkale, fährt gemeinsam mit dem Gouverneur aus Çanakkale einen Kulturplan. Dieser beinhaltet den Schutz der kulturellen Identität der regionalen Dörfer und dortigem Erbe. Zudem liegt der Fokus auf der Vernetzung zwischen Besuchern und Einheimischen. Auf dieser 120km langen Route entstehen Fuß- und Radwege, sowie für die Dörfer wichtige Tourismus-Infrastruktur (Pension) und bildungstechnische Aufarbeitungen von geschichtlichen, kulturellen und natürlichen Sehenswürdigkeiten. Örtlichkeiten die sich auf der Route befinden sind folgende: Çanakkale, Dalyan Dorf, Antiker Hafen, Tavaklı, Babadere, Kösedere, Tuzla, Gülpınar, Kocaköy, Bademli, Koyunevi, Balabanlı, Bektaş, Kuruoba, Korubaşı, Behramkale ve Assos antiker Hafen.  

 

Quellen:

https://www.kulturportali.gov.tr/portal/troyaantikkenti

https://www.kulturportali.gov.tr/portal/unescodatroya

http://www.troya2018.com/

Das Reich der Großseldschuken, welches in Asien verbreitet war, wurde nach dem Tod des Herrschers Malik-Schah I. geschwächt. Es war nicht mehr in der Lage innere und äußere Konflikte zu bewältigen. Daraufhin haben sich viele Fürstentümer und Kleinreiche von den Großseldschuken abgelöst und verselbstständigt. Sie sind in die Geschichte als die Fürstentümer in Anatolien eingegangen.

 

Die neuen Regierungen

Die Irak-Seldschuken (1092 – 1194) haben über einen kleinen Zeitraum im Irak, in Aserbaidschan und im Nordiran regiert. Dadurch, dass sich einige Volksstämme zusammentaten und an Bedeutungen gewannen, verloren sie an Macht. Im Jahre 1194 ging das Reich der Irak-Seldschuken auf ein Königreich in Chroesmien, die sogenannte Herrschaft des Choresm-Schahs, über.

Das Reich der Kirman-Seldschuken (1092 – 1187) wurde in der Nähe vom persischen Golf, in der Stadt Kirman gegründet. Auch wenn es einige Zeit mit Stolz regieren könnte, wurde das Reich im Jahre 1187 von Oguz Basbugu Dinar zerstört.

Das Reich der Seldschuken in Syrien (1092 – 1117) entstand durch die Unabhängigkeit des Provinzgouverneurs Tutus. Auch wenn das Reich seine Grenzen bis zum südosten Anatoliens ausbreitete, kämpfte es gegen diverse Armeen und wurde durch die Machtzunahme der Hauptfürstentümer geschwächt. 1117 wurde das Reich in verschiedene Fürstentümer aufgelöst.  

Das Sultanat der Rum-Seldschuken (1075 – 1308) wurde durch den ersten Herrscher des Reiches, Suleiman, ein Sohn des Seldschukenprinzen Qutalmisch, im Jahre 1075 durch eine Unabhängigkeit in Iznik gegründet. In den darauffolgenden Jahren vergrößerte er sein Machtgebiet und ernannte Konya zur Hauptstadt. 1308 wurde das Reich von den Ilchanen zerstört.

Neben diesen Reichen und Fürstentümern sind haben sich folgende ergeben: die Söhne des Ildeniz in Aserbaidschan, die Zengiden aus Mossul und Aleppo, die Borille aus Damaskus, Salgurlu im Iran, die Söhne des Tekin in Erbil.

In unserer letzten Auflage haben wir über das Leben und den Charakter des Mehmeds II. berichtet. Nun möchten wir über seine zweifellos größte Tat, die Eroberung Istanbuls, berichten.

 

Die Gebiete des Osmanischen Reiches erweitern sich

Eine der wichtigsten Gründe für die Eroberung Istanbuls, damals Konstantinopel, war die Lage der Stadt. Sie lag in der Mitte des Osmanischen Reiches und verhinderte somit eine Einheit des Reiches. Außerdem ist sie eine wichtige Meerenge, die das Schwarze Meer mit der Ägäis und dem Mittelmeer verbindet. Demnach ist festzuhalten, dass die Hauptgründe des Fatih Sultan Mehmeds für die Eroberung Istanbuls die geographische Lage und das wirtschaftliche Potenzial gewesen sind.

Vorbereitungen für die Eroberung

Selbstverständlich wurde Istanbul vom Byzantinischen Reich durch starke Festungsmauern geschützt. Um diese Mauern zu durchbrechen, traf Fatih Sultan Mehmed fieberhafte Vorbereitungen. Zunächst ließ er gegenüber der Burg Anadolu Hisarı die Festungsanlage Rumeli Hisarı errichten. Anschließend entwarf er selbst auf den berühmten Meeren Istanbuls große Kanonen, um ausreichende Lücken in der Stadtmauer zu schaffen. Den 1,5 Tonnen schweren Kanonen wurde der Name „Şahî-Kanone“ gegeben. Zudem stellte er seine Soldaten an die Grenzen, um damit mögliche Hilfstruppen aus dem Balkangebiet aufzuhalten. In der Tat war Istanbul von allen Seiten umzingelt.  

Die Belagerung und Lösung des Goldenen Horns

Sultan Mehmed II. bewegte sich am 23. März 1453 mit seiner Truppe aus Edirne nach Istanbul. Die Belagerung Istanbuls begann am 6. April. Als letzte Lösung ließ der byzantinische Kaiser Konstantin entlang des Goldenen Horns eine Mauer bauen, um für Angriffe aus dem Meer gewappnet zu sein. Außerdem ließ er die Tore der Stadt mit Steinen bemauern. Jedoch hatte Mehmed II. einen undenkbaren Plan geschmiedet. Er baute eine Schiffsrutsche, worüber die Schiffe über Land von Tophane nach Kasimpasa transportiert wurden. Diese wurde mit Fett eingeschmiert, sodass in einer Nacht 67 osmanische Schiffe im Goldenen Horn gewassert werden konnten.

Das osmanische Heer belagerte sowohl über das Land als auch über das Wasser weitere Gebiete Istanbuls. Am 18. April wurden Istanbuls Inseln und am 22. April der Goldene Horn besetzt. Letztendlich wurde die Stadt Istanbul, die bereits achtundzwanzig Mal belagert wurde, nach vierundfünfzig Tagen Belagerung endgültig am 29. Mai erobert. Sultan Mehmed II. hat somit mit seinen 21 Jahren einen Erfolg erzielt, der den Verlauf der Weltgeschichte änderte und erhielt den Titel „Fatih“, „der Eroberer“.  

Die internationalen Folgen der Eroberung

Durch die Eroberung Istanbuls verlor das Byzantinische Reich seine Hauptstadt. Das tausendjährige Römische Reich ging unter. Dieses Ereignis wird aus der Sicht der Historiker als das Ende des Mittelalters und der Beginn der Neuzeit gesehen. Die Seidenstraße stand nun in der Macht der Osmanen. Infolgedessen enthüllten europäische Entdecker auf der Suche nach der Seidenstraße und dem Gewürzhandel geographische Gebiete. Die Folge der Auswanderung vieler Gelehrter und Künstler aus Istanbul nach Italien waren die Reformbewegungen und der Beginn der Renaissance. Das Osmanische Reich gewann sowohl im Osten als auch im Westen immer mehr an Ansehen. Es stellte nun eine Einheit im Anatolien dar. Somit ging das Reich in seine Blütezeit über.

 

Quellen:

http://www.ttk.gov.tr/tarihveegitim/istanbulun-fethi/

https://www.neoldu.com/tarihte-bugun-istanbulun-fethi-9354h.htm

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